„Party“ stand auf den Handzetteln, die „Habsburg“ – Wirt Peter Sieber als Werbung verteilte. Eine Eddie-Harris-Party und nicht „bloss ein Konzert“ war am Mittwoch abend im Restaurant neben dem Zollamt Widnau angesagt. „Ein Harris-Konzert ist immer wieder anders“, sagt der Wirt. Zum dritten Mal sind Harris und seine Musiker aus den USA bei Sieber zu Gast.
Die Fans klatschen im Takt des Funky-Jazz aus den 70er Jahren und wiegen mit den Köpfen. Es ist, also ob Eddi Harris gleich um die Ecke wohnen würde und die hier anwesenden Leute täglich seine Saxophon- oder Orgenklänge zu sich nähmen wie den Morgenkaffee. Auch die Musiker lassen sich nicht zweimal bitten. Gitarren-, Trompeten- und Saxophon-Soli wechseln ständig; wie das Wetter im April: einmal mild, dann wieder heftig aber nicht langweilig. Man glaubt den Frühling zu spüren. Die gute Laune steckt an. Der Rhythmus spielt sich in Bauch und Beine.
„Zwischendurch wirklich gute Musik hören schadet nicht“ begründet Peter Sieber das Engagement dieser Musiker, für deren „Scheiben“ man auf dem Schwarzmarkt zwischen 40 und 50 Franken bezahle. Diese Musik mit dem Undergroundgroove gefalle einfach. „ Eddi Harris hat hier im Rheintal ein treues Publikum“ fügt der Wirt bei. Und Harris habe ein Herz fürs Rheintal, für die Direktheit der hier lebenden Menschen.
Unkompliziert sind am Mittwoch abend sowohl der Musiker wie seine Fans. In der Pause mischt sich Harris unter das Publikum, lacht mit. Und er bringt das Kunststück fertig, dass nicht geraucht wird. „Eddi“, ruft ein Bewunderer, in dem er dem Musiker anerkennend den Arm um die Schulter legt, „it’s excellent“
Für alle, die es noch nicht wissen und auf Rhythm-and-Blues-Klänge stehen; jeden Mittwochabend ab etwa 21 Uhr spielt die Clubband (mit Leader Carlo Lorenzi) in der Habsburg.
Dabei geht es jedoch nicht um ein gewöhnliches Konzert. Die Clubabende sollen ein Forum für unbekannte Musiker jeder Stilrichtung sein, um mit einer professionellen Band aufzutreten.
Wer also Lust hat, spontan mit seiner Musik vor ein kleines auserlesenes Publikum zu treten, pilgert am Mittwochabend in die Habsburg, greft sich das Mikrophon und legt los. Auf dem Bild ist „Rheintaler“ Mitarbeiter Erwin Federer zu sehen, der diesen mutigen Schritt mit seiner Mundharmonika gewagt hat.
Am 26. Mai, 20 Uhr, spielt in der Habsburg Widnau Penquena Huaryra. Eine Band aus Ecuador/Südamerika.
Ihre leise, feine, zum Teil melancholische Latin-Musik mit Panflöte, Gitarre, Bongo und Charango wird bei schönem Wetter im Garten gespielt.
Dieser Tage entsteht vor der Habsburg eine Jurte, ein typisches Nomadenhaus aus der Mongolei. Dort heisst es Ger. Die Bauleitung hat ein eigens dafür hergereister Mongole. Er kam im Zug.
Der 61jährige Galsan Sengee reiste im Zug von Ulan Bator, der Hauptstadt der Mongolei, nach St. Margrethen. Er brauchte eine Woche dafür. Vier Tage dauerte die Reise allein bis Moskau. Auf dem Rückweg werden es, wegen der Zeitverschiebung, fünf Tage sein. Galsan Sengee spricht Englisch und Deutsch. In seiner Heimat doziert der Nationalökonom und Jurist im Winter an der Universität, im Sommer führt er Jagd-Gruppen aus dem Westen. Gefunden haben ihn Habsburg-Wirt Peter Sieber und Ideenlieferant Spallo Kolb über persönliche Kontakte und die Hilfe des Konsulats der Mongolei in Zürich. Jetzt baut der Professor und Handwerker in Widnau eine Jurte auf. In der Mongolei lebe die Hälfte der Bevölkerung, etwa eine Million Menschen in solchen traditionellen Nomaden-Bauten. Die Aussenquartiere der Grossstädte seien Jurten-Siedlungen erzählte Sengee.
Die Jurte besteht aus einem sehr leichten und raffiniert gebauten Holzgerüst, über das eine zwei Zentimeter dicke Filzschicht aus Schaf- und Yakhaar gelegt wird. Darüber kommt ein Segeltuch. Pro Jurte braucht es die Wolle einer grossen Herde, erklärte Sengee. Die Wände bestehen aus Weidenruten-Gattern, die sich für den Transport zusammenschieben lassen. Der Rundbauist etwa drei Meter hoch und hat einen Durchmesser von knapp sieben Metern. Er lässt sich innert Stunden auf- und abbauen- und auf einem Ochsenkarren transportieren. In der Mitte steht ein Ofen, als Heizung und zum Kochen. In der Mongolei herrschen im Winter oft Teperaturen von minus 20 Grad, es kann bis 35 Grad kalt werden. Weil das Klima viel trockener ist als bei uns (250 Sonnentage), wird in Widnau zwischen Segeltuch und Filzschicht ein Zwischenraum zur Lüftung eingebaut. Ansonsten sei die Jurte originalgetreu, sagte der weitgereiste Bauleiter gestern. Die vorproduzierten Teile hat er sich im Flugzeug vorausschicken lassen. Die Dachluke brachte er im Handgepäck im Zug mit.
Die Winter-Attraktion im Garten koste ihn etwa 10 000 Franken, verriet Erlebnis-Gastronom Peter Sieber. Er wolle mit der Jurte seinen Gästen das Besondere bieten, dabei aber echte Kultur näher bringen, statt wie andere auf einer diffusen Ethno-Welle reiten. Die Jurte soll bis zum nächsten Frühjahr stehen bleiben. Im Inneren wird ein Ofen aufgebaut. Geplant seien unter anderem etwa authentische Speisen und Musik aus der Mongolei.
Diese Devise setzten die „Flying Koteletts“ an verschiedenen Anlässen in die Tat um.
Das vergangene Jahr war ein erfolgreiches, wenn nicht das erfolgreichste überhaupt seit dem 5jährigen Besten der Band.
Nach der Rhema in Altstätten, dem Seenachtsfest, dem Frauenfelter Open air „Out In The Green“ und dem Konzerten mit „Span“, „MayDay“ und Polo Hofer geht’s weiter mit einem Konzert in der Widnauer „Habsburg“ – hautnah und wieder einmal abendfüllend!
Für belanglos-langweilige Hintergrundgespräche blieb in der Silvesternacht im Szenelokal „Habsburg“ kein Platz. Die sechs „Smalltalker“ der gleichnamigen Band begeisterten mit ihrem Partysound, und die „Burg“ bebte.Widnau. „Ich bin begeistert und total zufrieden“, resümierte Habsburg – „Vater“ Peter Sieber in den frühen Morgenstunden die diesjährige Silvesterparty in seinem Lokal.
Bis knapp vor 23 Uhr liess wenig darauf schliessen, dass nach Mitternacht die Gäste heuschreckenartig über die „Habsburg“ herfallen würden. Das Motto (Stars, Stars, Stars) schien die Nachtschwärmer zu inspierieren. Sie kamen spät, dafür in Scharen.
Dass in der Habsburg am Mitternacht nicht nur die Gläser auf der Bar zitterten, sondern auch das Tanzparkett so einiges mitmachen musste, lag an der fulminanten Leistung der Rheintaler Funker-Souler- und Rocker der Band „Smalltalk“. Drei Stunden Musik waren geplant – vier Stunden Live-Sound waren’s am Ende. Das Publikum tobte, die Band zeigte, warum sie in diesem Jahr über 60mal ihr Publikum begeistern konnte.
Es sei für ihn zeitweise ein bisschen wie beim Jazzfestival in „Montreux“ gewesen, sagte Peter Sieber lachend. Er habe um die Qualität der Band gewusst, sei aber von der Intensität und der Musikalität doch absolut positiv überrascht gewesen. In den frühen Morgenstunden wagten sich auch einige Gastmusiker auf die Bühne. Ab vier Uhr heizte der DJ den hartgesottenen Partygästen ein.
Letzten Mittwoch wurde die Crew der „Habsburg“ von Rick Rutz, Barchef des Kaufleuten Zürich, in der Kunst des Cocktailmixens unterrichtet.
Von den Klassikern „Whisky Sour“, „Caipirinha“ bis zu den neuesten „Daiquiri“-Drinks und Trends wurde alles ausprobiert, gemixt und geshaket.
Und nun ist das Cocktailfieber endgültig ausgebrochen.
Am Freitag war der Habsburg Wirt Peter Sieber einmal selber Gast im eigenen Restaurant.
Das Zepter an diesem Abend übernahmen rund 20 Mitglieder des Red Eyes-Vereins. Zwar hatten die Organisatoren nicht viel Platz zur Verfügung wie bis anhin im Metropol Saal, doch die Stimmung der rund 350 meist maskierten Besucherinnen und Besucher war hervorragend.
Die Auflagen im Metropol konnten wir einfach nicht mehr erfüllen, sagte der Vereinspräsident Urs Sieber auf Anfrage. Fünfmal hätte der Verein im Metropol einen grossen Canevals-Ball organisiert.
Wir hatten sowohl für das Aufstellen wie auch für das Aufräumen einfach zu wenig Zeit, so Sieber. Obwohl dieses Jahr anstatt 800 nur 350 Einlässe möglich waren habe das Ambiente in der Habsburg vieles wettmachen können.
Neben den bestehenden Bars in verschiedenen Räumen konnten sich die Närrinnen und Narren zusätzlich in der Kellerbar oder der Smoker-Bar erfrischen. Für die Stimmung sorgten sowohl Pary-Djs als auch eine Brazilband mit Tänzerinnen.
Nach der durchtanzten Nacht gab es schliesslich für alle, die bis sechs Uhr früh durchhielten, ein Katerfrühstück im Widnauer Schützenhaus.
Sommerfest vom 30 Juli bis 1. August heisst für Peter Sieber vom Restaurant Habsburg Ausgefallenes für Gaumen, Augen und Ohren. Am Samstag steht „Red eyes Dance“ im Zelt auf dem Programm, dazu köstliches Couscous mit Poulet Brazil.
Am Sonntag wird an der Wilhelm-Party in einer Erdgrube ein wie Meter langer Hai grilliert. Peter Sieber kam spontan auf diese Idee mit dem Hai:“ Ich wollte mal was anderes als nur ein Ferkel oder ein Schaf, und so kam uns der Gedanke mit dem Hai, welcher frisch aus Frankreich angeliefert wurde.“
Der erste August steht ganz im Zeichen des Nationalfeiertages. Feuerwerk mit B.B., und für den Gaumen gibt es Spanferkel. Drei Tage können sich die Rheintaler und Rheintalerinnen verwöhnen lassen und sich etwas exotische Luft um die Nase wehen lassen.
Caliente, was heiss bedeutet, gibt es bis September zweimal im Monat in der Habsburg Widnau.
Sonne Latin Rhythmus und Lebensfreude. Dahinter steht die Idee, im Rheintal zu Latin Musik tanzen zu können. Das Restaurant Habsburg organisiert dazu einen Salsa Tanzkurs, und jeweils eine Woche später finden Konzerte mit der Salsa Band Afincando statt, bei denen auch getanzt werden kann. Der Tanzkurs wird von Pancho Ruales aus Ecuador und Annick Marchand, die ursprünglich aus Deutschland kommt, sich jedoch seit ihrer Zeit ind Kuba dem Salsa verschrieben hat, geführt. Die aus Zürich kommenden Tanzlehrer beschreiben den Salsa als urtümlich, leidenschaftlich, romantisch und voller Lebensfreude.
Mit Übungen, den Rhythmus zu spüren und sich zur Musik natürlich zu bewegen, stimmen sie auf die Latinmusik ein. Es wird zu Merenque, Cha-Cha-Cha und Mambo, welches die Urform der lateinamerikanischen Tänze ist, getanzt. Annick und Pancho erklären, dass es beim Salsa nicht darum geht, Figuren zu tanzen, sondern sich zu amüsieren und sich zur Musik zu bewegen, denn nur keine Bewegung kann falsch sein. Der Kurs, der jeweils eine Stunde dauert, wird am Mittwoch, 9. Juli, 6. August und 10. September fortgesetzt. Nach der Tanzstunde kann natürlich weitergetanzt werden; ebenso bei den Konzerten von Afincando, der Salsabend im Rheintal.
Die 13köpfige Band spielt Puerto Rico Salsa der 70er und 80er Jahre und Latin Jazz. Die Rhythmusbesetzung ist traditionell mit Congas, Bongos und Timbales. Dazu kommen zwei Pianos, ein Schlagzeug und, was speziell ist, zwei Latino Sänger aus Peru und Ecuador. Die Konzerte finden statt am 16. Juli, 13. August und 17 September 1997 – festa- nicht verpassen.
„Die Wanne ist voll; wir feiern jeden Sonnenstrahl“, wirbt Peter Sieber, der innovative Wirt der Widnauer „Habsburg“ für seine Neuerung.
Seine Gäste reagieren zum Teil skeptisch. Wie die erfolgreichen Szene-Restaurants in den Grossstädten setzt jetzt auch Habsburg-Wirt Peter Sieber auf „Erlebnis-Gastronomie“ und stellte in seinen neu umgebauten Garten eine grosse, an warmen Abenden mit Eiswürfeln gefüllte Blechwanne. Um die Wanne mit Eiswürfeln füllen zu können, schaffte er eine leistungsfähige Eismaschine an, welche im Obergeschoss installiert wurde. Ueber ein Chromstahlrohr kullern alle paar Minuten Eiswürfel in die Wanne und rücken ihrem Geräusch zusammen mit der Beleuchtung diese in den Mittelpunkt des Interesses. Auf dem Eis der Wanne liegt das Getränkeangebot.
Die Idee: Jeder Gast zieht sich vom Eis, was er mag, mischt sich allenfalls seinen Drink selbst und geniesst ihn aus der Flasche.
Der Kellner oder die Kellnerin auf dem Barstuhl an der Eiswanne pflegt den Kontakt mit den Gästen, öffnet die Flaschen und kassiert. Ein erweitertes Angebot wie Snacks, Kaffee, Getränke im Offenausschank wie auch Gläser, Geschirr, Besteck und Bedienung gibt es nach wie vor im Lokal selbst. Ähnlich wie das Getränke- ist das Grill-Angebot im Graten organisiert: Jeder kauft sich am Aussen-Buffet, was er grillen mag und grilliert es anschliessend selbst.
Gegen 300 Musikbegeisterte genossen am praktisch veranstaltungslosen Ostersonntag den fulminanten Live – Auftritt der „Groove Factory“ in der Widnauer „Habsburg“.
Die Zehnmann-Band mit Profi-Musikern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz überzeugte mit ihrem erfrischenden und bis ins Detail perfekten Sound -, und für überschwengliche Stimmung sorgte nicht zuletzt auch Sänger Simon Kräutler, welcher das Publikum vom Start weg mit seinem Können wie seien Sprüchen mitzureissen vermochte.
Die Party-Combo zelebrierte den Soul der 60er, den Funk der 70er, den Pop-Rock der 80er und gar neueste Hip-Hop-Covers. Weil die „Habsburg“ bumsvoll war, blieb den Tanzfreudigen einig das Wippen an Ort- und einigen Privilegierten die Fenstersimse.
Die Widnauer Habsburg lud zum Nationalfeiertag zum Hornussen für jedermann Die Rheintaler seien begabte Hornusser, die Rheintalerinnen begnadete Hornusserinnen, lachte der Chef des Hornussenvereins Winterthur. Trotzdem flog mindestens soviel Dreck im Rheinvorland wie Hornusse.
Peter Sieber von der Habsburg hatte geladen – und gegen achtzig Rheintalerinnen un Rheintaer machten aktiv mit: am vermutlich ersten Hornusserwettbewerb für alle in der Talschaft. Gemütlich und lustig zu und her ging es gestern im Widnauer Rheinvorlad bei der Habsburg. Mitglieder des Hornussenverreins Winterthur gaben gegen Mittag den gegen 20 zum Teil Mann/Frau gemischten Viererteams Anleitungen: Gespielt werde „light“ Hornussen, auf einem verkleinerten Feld und mit Tennisbällen statt dem richtigen Hornuss.
Das Spiel ist tückischer, als es aussieht, mussten alle feststellen. Und auch das „Abtun“ der Tennisbälle ist schwierig, obwohl die Bälle gut zu sehen sind und nicht mit 200 Stundenkilometern daherflitzen wie der richtige Hornuss aus Kunsstoff. Gelächter erntete, wer mit dem langen Kohlefaserschläger Dreck statt Ball fliegen liess, aber auch, wer mit hoch erhobener Schindel mit Blick auf den heranfliegenden Ball den Spielkollegen umrannte. „Förtzli“, „Highflyer“ oder „Holi Nüss“ nannten sich die Teams.
Für das Schlagteam hiess es jeweils, zu treffen und den Ball möglichst weit ins Spielfeld zu schlagen, für die „Abtuer“ im Feld, den herannahenden Ball mit der Schindel „abzutun“ den Ball aufschlagen zu lassen, bevor er ladet. Nachdem beide gegnerischen Mannschaften geschlagen und gefangen haben, werden die Punkte ausgewertet, wobei das „Abtun“ entscheidender ist für den Spielausgang als das weite Schlagen. „Wenn hier eine Vorarllberger Mannschaft gewinnt, können wir den Nationalfeiertag gleich abschaffen“. Witzelte einer. Es gewannen zum Glück Schweizer, das Team von Norbert Zoller.
In den Clubs von Los Angeles sind sie bereits eine Legende: Rick Reeves und seine Future Blues Band garantieren Fun und perfekten Gitarren-Sound, Hendrix –Riffs, Songs von Jimmi Reed, Muddy Waters, Lynard Skynard und Santana gehen dem bärtigen Moses von Santa Barbara ebenso leicht über die Gitarre, wie seine eigenen Blues-Songs, die er während seiner Tour erstmals der Öffentlichkeit vorstellen wird. Die Jazz- und Funksolos des Bassisten Jack Ryland, der sich mit der Band Three Dog Niht in den Siebzigern bereits Gold und Platin geholt hat, mit „Steppenwolf“ tourte und immer wieder von namhaften Musikern wie B.B. King oder Albert Collins ins Studio geholt wird, runden das Sounderlebnis ab. Die Band spielt am Donnerstag, 18. November, 20 Uhr im „Grünen Baum“ in St. Margrethen und am Samstag 20. November, in der Widnauer Habsburg.
The Future Blues Band wird übrigens auch am grossen Musikertreffen am Samstag 27. November, im Widnauer Metropol dabeisein. 19 Bands mit 130 Musikern haben sich dafür bereits angemeldet. Nur zwei Bands sind aus der Region. Interessenten melden sich beim „Habsburg“ – Wirt Peter Sieber.
Teils ausgefallene Einfälle eines Gashausbesitzers finden grossen AnklangMan darf nie langweilig werden sagt Peter Sieber. Und an Einfällen mangelt es dem Besitzer des Resturants Habsburg beim Grenzübergang Widnau/Lustenau nicht. Peter Sieber setzt seinen Gästen im Winterhalbjahr monatlich einmal Klassik vor.
War sie bis vor drei Jahren eine „Beiz“ wie viele, ist die Habsburg innert kurzer Zeit zum Renner unter Jungen und Junggebliebenen geworden. Zwar ist die Fassade aus der Jahrhundertwende bröckelig und hässlich, aber drinnen herrsche der Gegensatz: kahle Wände und zwei nüchterne Bars aus Metall kontrasteiren gegen eine alte Weintafel über der Theke und eine alte Stube. Seit letztem Winter stehen einmal im Monat, jeweils am letzen Donnerstag, dicke Kerzen auf den Tischen. Leuchter sind im ganzen Saal erteilt, und über der Theke sind Dutzende von Kerzen auf einer Latte aufgereiht. Elektrisches Licht gibt es nicht. Sogar der Zigarettenautomat bleibt dunkel.
Gäste in Anzug und Abendkleid, aber auch welche mit Jeans-Jacken hatten sich auch in der letzen Oktoberwoche zur „Classic-Party“ eingefunden, der ersten dieser Saison. Die Irritierten waren aus Gewohnheit da, die anderen, weil sie von Bach über Mozart bis zu Beethoven und Wagner alles Klassische gerne hören. Getreu dem Motto „Schwäri Musig – schwära Wy“.
Was erstaunt, ist dass so etwas möglich ist. Aber bei Peter Sieber ist eben alles etwas anders. So hat er als erster Wirt mit seinen Kollegen vom Red – Eyes Club den Billard Boom mitgemcht. Als Mutiger hatte der den „Bären“ mit Jazz belebt, und als Findiger hat er 1988 den legendären „Seitensprung“ in Oberriet zum bekanntesten Tanzlokal im St. Galler Rheintal gemacht. Nun versucht er es mit Rock, Blues, moderner Musik, wieder trendigen Oldies – und eben auch mit klassischer Musik.
Jeden letzen Donnerstagabend im Winter findet im Restaurant Habsburg die Classic-Party statt.
Dieser Anlass bei Kerzenlicht und klassischer Musik erfreut sich grosser Beliebtheit. Für die Classic-Party zwischen Weihnacht und Neujahr liess sich Peter Sieber etwas Besonderes einfallen. Er presste Schnee zu stattlichen Schneeziegeln und baute daraus im Garten eine drei Meter lange und 130 cm hohe Eisbar.
Bei klassischer Musik über Lautsprecher und im Schein von Fackellicht waren die Gäste eingeladen, zwischen halb acht und zehn Uhr den Winterabend draussen, bei einem stärkenden Glas Glühwein oder einem perlenden Glas Sekt zu geniessen.
Ob mit oder ohne Schirm, darüber kann infolge des wegen Silvester vorverlegten Druckbeginns dieser Zeitungsausgabe nicht mehr berichtet werden.
Fest aber steht, dass die originelle Eisbar – sofern das angekündigte Tauwetter mit Temperaturen um zehn Grad keinen Strich durch die Rechung macht – heute am Silvesterabend nochmals geöffnet sein soll und dazu einlädt, den festlichen Abend in der Widnauer „Habsburg“ durch einen kurzen und dennoch genussvollen Aufenthalt in der freien Natur aufzulockern.
53’000 Besucherinnen und Besucher während neun Tagen: Trotz dem fast zu schönen Messewetter ging gestern die 21. Rhema mit einem neuen Besucherrekord zu Ende. Die Zahlen blieben zwar unter den Erwartungen, die Messeleitung zeigt sich aber dennoch zufrieden.
Die 21. Rhema Rheintalmesse schloss gestern Sonntagabend nach neun Tagen mit einem neuen Besucherrekord die Tore: Mit 53000 Besucherinnen und Besuchern liegen die Zahlen 18 Prozent höher als im Vorjahr in Altstätten und vergleichsrelevant 4 Prozent höher als 1998 in Heerbrugg. Damit wurden aber die prognostizierten Zahlen, die zwischen 57000 bis 60000 lagen nicht erreicht. Doch angesichts des fast zu schönen Messewetters können die Verantwortlichen sicher zufrieden sein. „Trotzt der zum Teil hochsommerlichen Temperaturen – die in den Messezelten schon mal bis zu 35 Grad führen konnten – erlitten wir keinen Besuchereinbruch, freute sich Messeleiter Reinhard Frei an der gestrigen Medienkonferenz.
„ Die Besucherzahlen zeigen, dass die Rheintalmesse geschätzt wird und das diesjährige Messeangebot besonders überzeugt hat.“ Leaderposition gefestigt. In einer ersten Umfrage zeigten sich auch die Aussteller äusserst zufrieden mit ihrem Messeerfolg: Beinahe 75 Prozent gaben an, ihre Messeziele erreicht oder gar übertroffen zu haben. Nur gerade drei Prozent blieben unter ihren Erwartungen. „Mit diesen Ergebnissen konnten wir die Leaderpositon der Regionalmessen festigen und die Attraktivität des Wirtschftsstandorts Rheintal beweisen, ist Frei überzeugt. Nebst den Messeständen mit vielen Neuigkeiten galten vor allem die Spezial-Tagungen als Höhepunkt der Messe: Das Wirtschaftsforum mit rund 850, der Mobiday Lehrlingstag mit 230 und der Gwerbler –Tag mit 200 Teilnehmern überzeugten durch ihre Qualität. Zudem stellten sich an jedem Rhema-Abend das grosse „Habsburg“-Zirkuszelt als wahrer Publikumsmagnet heraus.
An den Wochenenden schienen die Menschenmassen die räumlichen Kapazitäten wahrlich bis aufs Letzte auskosten zu wollen. Mehr Nachtschwärmer. Während der Nachtshuttle ein Plus von 20 Prozent beförderten Messebesuchern verzeichnen konnte, blieb aber die Nachfrage des grossen Rhema-Busangebots hinter den Erfolgszahlen des vergangenen Jahres zurück.
Mit rund 500 Gästen aus der ganzen Region inklusive Vorarlberg und einem rauschenden Fest mit vielen Attraktionen feierten am Dienstagabend Peter und Mägi Sieber „Elf Jahre Habsburg“.
Als Dank für die Treue ihrer Gäste offerierte das „Habsburg-Team“ sämtliche Konsumationen des Abends.
Im Bild: Peter Sieber, umringt von fröhlichen Gästen
Ohne ein spezielles Motto, aber trotzdem fasnächtlich dekoriet lud der Billard-Club ”Red Eyes” zum Maskenball in die “Habsburg” ein. Bereits zum dritten Mal überliess der “Habsburg”-Wirt Peter Sieber seine Lokalitäten den Mietgliedern des “Red Eyes“ Billardclubs und genoss selber verkleidet die gute Stimmung. Das Szepter an diesem Abend führten rund 16 Mitglieder des Vereins und boten den Gästen ein Fasnachts-Happening der Extraklasse.
Neben den bestehenden Bars umfunktioniert. Für guten Sond sorgten bekannte DJs, und getanzt wurde überall und die ganze Nacht. Nach der durchtanzten Nacht gab es für alle, die bis vier Uhr früh durchhielten, im Buffet vom Schützenhaus ein stärkendes “Katerfrühstück”. Wir wollen mit unserem Maskenball eine Alternative zur üblichen Fasnacht bieten “ erklärt Peter Sieber das Konzept von “Red Eyes”. Viele maskierte Gäste machten es deutlich, dass sich Jung und Alt gleichermassen angesprochen fühlten.
Wer einmal Bier aus Texanischen Kuhhörnern kosten will, erhält am OpenAir St. Gallen die Gelegenheit dazu. Erstmals ist dort die Widnauer „Habsburg“ mit einer 50 Meter langen Bar präsent.
St. Gallen. „Früher soffen die Wikinger das Landbier aus dem Trinkhorn“ wird gross auf einem Plakat hinter der Bar bei der Sternenbühne am OpenAir St. Gallen stehen. Diese Bar wird vom Widnauer Restaurant Habsburg geführt und während des Anlasses vom 29. Juni bis zum 1. Juli rund um die Uhr geöffnet sein. „Anstatt aus dem Stiefel trinken wir aus dem Horn“ schmunzelt „Habsburg-Betreiber Peter Sieber. Er hatte die zündende Idee: Gegen ein Bargeld-Pfand erhält man ein Trinkhorn, das einen Liter Bier fasst. „Wir sind im Internet auf die Kuhhörner gestossen“, erklärt Sieber. Die 45 texanischen Hörner im Wert von 3000 Franken stammen aus einem altertümlichen Rittergeschäft in Deutschland.
Wer lieber kein Bier aus dem Kuhhorn trinken will erhält an der rund 50 Meter langen „Habsburg-Bar“ als Alternative auch verschiedene, speziell zubereitete Cocktails in giftgrünen Trinkbechern. Peter Sieber und seine Helfer sind seit gestern mit dem Aufbau der Bar im Sittertobel beschäftigt. Ziel ist es, die gleiche „Clubstimmung“ wie in der Widnauer „Habsburg“ zu schaffen.
Es ist das erste Mal, dass die Widnauer „Habsburg“ am OpenAir mit von der Partie ist. Peter Sieber ist dazu vom Veranstalter angefragt worden „Mich hat dieser Anlass mit seiner Musik und den vielen jungen Menschen schon immer fasziniert“ freut er sich. Der „Habsburg“Geschäftsführer hat Spass an seiner neuen Aufgabe und plant, auch in Zukunft mit seiner Bar und seinem Personal am OpenAir zu sein. „Unser Auftritt soll sich nach und nach weiter entwickeln“, ist Sieber motiviert.
Das Magazin Facts stellt im „Barguide Deutschweiz 2001 hundert der „sympathischsten Bars“ vor. Aufgeführt sind auch das „Erica“ in St. Margrethen und die Widnauer „Habsburg“
„AnregBar“ nennt „Facts“ die „Habsburg“ in Widnau.
„Dieses Lokal gilt als Empfehlung für den Apéro, den Einstieg ins Abend-, Kultur- und Flirtprogramm“, begründen die Guide-Verfasser ihre Wahl. Highlights wie Beduinenzelt, Konzerte, Brasil-Nights oder der Billardclub seien „nicht ohne“, und der Garten am Rhein gehöre zu den schönsten der Region.
Auch die „Habsburg“ erhält Bonuspunkte: für Cocktails und Spezial-Events. „Wir haben noch nie eine solche Auszeichnung erhalten und sind sehr erfreut- besonders auch über den Cocktail-Bonus, so Peter Sieber, Inhaber der „Habsburg“.
Im Cocktail-Bereich sei das Team noch am Arbeiten und besuche eine Fachschule, „Nun haben wir bereits eine erste Bestätigung bekommen“, sagt Sieber.
Sein Lokal sei vermutlich durch die speziell organisierten Anlässe aufgefallen. „Aber auch Glück und Zufall spielen bei einem Verweis in einem Bar-Guide eine wichtige Rolle“
Peter Sieber, Inhaber der «Habsburg» in Widnau, wird seine Gäste diesen Sommer mit «Global Food» verwöhnen. Dazu wird diese Woche ein Tandoori, ein indischer Ofen, gebaut, in welchem frisches Fladenbrot gebacken wird.
Widnau. «In Indien spielt sich das Leben auf der Strasse ab. Mit diesem Tandoori versuchen wir die Strassenküche zu realisieren», so Peter Sieber. In diesem Sommer wird er seinen Gästen nämlich «Global Food» servieren. Nebst indischem Fladenbrot aus dem Holzofen werden auch frische Speisen aus dem Wok sowie amerikanisches Fladenbrot auf der Speisekarte zu finden sein. «Wir werden auch versuchen, unser Angebot an internationalen Spezialitäten laufend zu erweitern», so Sieber.
Peter Sieber wollte zu Beginn einen Tandoori aus Indien importieren. «Es ist aber sehr kompliziert und mit vielen Schwierigkeiten verbunden, so einen Ofen in die Schweiz einzuführen», weiss der Restaurantinhaber. Daher habe er sich entschieden, einen bauen zu lassen. Schliesslich konnte er den erfahrenen Lehmofenbauer Norbert Larcher aus St. Margrethen dazu verpflichten.
Mit dem Bau wurde am Montag begonnen. Bis Ende Woche dürfte der Ofen einsatzbereit sein. Zum ersten Mal angefeuert wurde er aber bereits gestern Abend. «Wir müssen ihn regelmässig erhitzen, um das Wasser auszutrocknen. Ansonsten kann es ihn sprengen», erklärt der Ofenbauer.
Für den Bau des Tandooris werden hauptsächlich Materialien aus der Region verwendet. Dies sind Sand, Lehm und Chinaschilf. Unter den Lehm wird zudem Hanf, Himalyasalz und Curry aus Indien gemischt. «Und damit sämtliche positiven Energien in diesen Ofen eingehen, ist die Öffnung für die Luftzufuhr gegen Osten, also Richtung Indien gerichtet», erklärt Norbert Larcher.
Im Innern des Ofens wird es bis zu 500 Grad heiss; im oberen Bereich sind es noch etwa 200 Grad. Damit die Hitze nicht nach aussen dringen kann, erhält der Ofen eine Isolation. «In Indien sind die Öfen nicht isoliert. Dort wird im Tan- doori gebacken bis er auseinanderfällt. Anschliessend wird er wie- der neu erstellt», weiss Norbert Larcher. «Beim Brotbacken müssen wir wegen diesen hohen Temperaturen sehr flink sein, damit wir unsere Hände nicht verbrennen», meint Peter Sieber. Der Brotteig wird nämlich von Hand an die Innenwände des Ofens gegeben. Damit der Teig am Ofen haften bleibt, ist die Oberflächenbeschaffenheit der Wände rauh. Nach einer Backzeit von nur etwa vier Minuten kann das von Hand zubereitete Fladenbrot bereits mit einer Zange aus dem Ofen genommen und den Gästen serviert werden.
Aus feuerpolizeilichen Gründen wurde die Kunstaktion «Höhenfeuer» des Widnauer Artworkers «Kuspi 02»
am 1. August vor dem Restaurant Habsburg in Widnau verboten. Jetzt wird die geplante Aktion am Samstag
am neuen Standort durchgeführt. Es hätte eine besondere Attraktion zum 1. August werden sollen. Doch
im Übereifer wurde das «Höhenfeuer» zu nahe an das Restaurant Habsburg in Widnau aufgestellt. Die
Feuerschutzpolizei riet ab, das Feuer anzuzünden. Nicht nur das Haus, sondern auch die Bäume und vor
allem die Fahrleitung vom Rheinbähnli, eine Starkstromleitung, stand gefährlich nahe. «Bei schönem Wetter
hätte es vermutlich keine Probleme gegeben», erklärt der Habsburg-Wirt Peter Sieber. «Beim Wind hätten
wir aber sicher Probleme bekommen.» Angst hatte Sieber auch, dass der darunter liegende Teer beschädigt
werden könnte. Kurzfristig wurde also die ganze Aktion abgeblasen.
Der Widnauer Artworker Kurt Spirig, besser bekannt unter seinem Künstlernamen «Kuspi 02», wollte
jedoch seine Kunstaktion nicht fallen lassen. Er informierte sich im Internet und fand zufällig unter
«Höhenfeuer» eine Aktion, die durch Umweltorganisationen in ganz Europa von Wien bis Nizza in den
Alpen zum Jubiläum «The year of the mounten 2002» am 10. August durchgeführt wird. Er setzte
sich sofort mit der Organisation in Verbindung und gehört jetzt zu den hunderten Teilnehmern, die
ein flammendes Signal für die Erhaltung der Alpen mit einem «Höhenfeuer» aussenden.
Wie von der Organisation zu erfahren war, geht das Höhenfeuer auf eine uralte Tradition zurück.
Schon im Mittelalter diente es als Warnsystem bei drohender Gefahr. 1986 wurde die Idee
einer europäischen Lichterkette wieder aufgenommen. Auf Anhieb brannten hunderte von Feuern.
Jahr für Jahr wiederholten Älplerinnen und Älpler, regionale Berggebiets-Vereinigungen, Solidaritäts-
und Umweltbewegungen aus vielen Alpenstaaten die alpenübergreifende Aktion. Mit diesen
weithin sichtbaren Höhenfeuern wird alljährlich ein eindrückliches Zeichen für die Erhaltung des
natürlichen und kulturellen Erbes des Alpenraumes sowie gegen die Zerstörung des Ökosystemes
Alpen gesetzt. «Höhenfeuer sollen Mut machen, die eigene Zukunft in die Hände zu nehmen und sich
für eine nachhaltige Entwicklung zu engagieren», schreibt die Organisation.
Peter Sieber, Wirt des Widnauer Restaurants Habsburg, liess am Sonntagnachmittag eine Fasnachtsparty für Kinder steigen.
Mit der
Durchführung des Kindermaskenballs wollte er auch für die kleinen „Habsburg“-Gäste etwas bieten.
Die beiden Serviertöchter Susi
und Birgit übernahmen die Kinderanimation und der Sirup sowie Chips gabs dazu gratis .
Bei Tanz Musik, und Spielen ging der
Nachmittag für die meisten „Maschgerli“ sogar viel zu früh zu Ende.
Der Widnauer Habsburg Hausball stand dieses Jahr unter dem Motto „Punk“.
Im Untergeschoss, im Club, heizte die Rheintaler
Frauenband „Tidbits“ vor allem jungem Publikum so richtig ein. Im Restaurant sorgten zwei DJ’s für Partysound und gute Stimmung.
Viele Rheintalerinnen und Rheintaler nahmen die Gelegenheit wahr sich in die Blüte des echten Punks zurückzuversetzen. Mit farbigen
Perücken, bunt gespritzten Haaren und ausgefallenen Kostümen tummelten sich so einige Gäste bis in die frühen Morgenstunden
in der Habsburg.
Seit Anfang dieser Woche ist die «Habsburg» in Widnau eingerüstet. Ihr Besitzer, Peter Sieber, will die Fassade erneuern,
jedoch den alten Charme des Gebäudes beibehalten. Dass die «Habsburg» fast 100-jährig ist, konnte sogar ihr Besitzer
Peter Sieber kaum glauben. Erst durch genaues Recherchieren erfuhr er einiges über sein Haus. Trotzdem gelang es ihm
nicht, das genaue Baujahr herauszufinden. Das Ortsbildinventar des Kantons St. Gallen vermutet, die «Habsburg» sei um
1910 erbaut worden. Die Umstände lassen aber auf ein früheres Jahr schliessen. Ludwig Sieber, genannt Kohlehändlers,
habe die «Habsburg» durch den Architekten J. Labonté aus Heerbrugg bauen lassen. Zuerst habe er im Restaurant
Harmonie in der Nähe der alten Rheinbrücke gewirtet. Leute, die im Riet arbeiteten, seien bei ihm eingekehrt. Als dann
die Wiesenrainbrücke gebaut wurde, habe Sieber die gute Lage erkannt und die «Habsburg» erstellt. «Der ganze Bau kostete
damals 48 000 Franken», weiss Peter Sieber.
Die Stammgäste von Ludwig Sieber waren vorwiegend Bauern, die im Riet arbeiteten. Gefeiert wurde nur an grösseren
Festtagen, den so genannten «Räasttagen». Dies war während der Kilbi, am Ostermontag, an Pfingsten, Auffahrt oder
beim Kafikränzli. Dann habe immer Musik gespielt. Die «Habsburg» sei früher aber auch sehr auf österreichische
Kundschaft ausgerichtet gewesen. Neben dem Restaurant habe man dort auch noch ein Ladenlokal betrieben, denn
bei Vorarlberger Kunden waren damals schon Teigwaren, Kaffee und Zigaretten beliebt. Mit dem Bau der Migros sei
dann aber der Laden verschwunden.
Nach Ludwig Sieber hätte Familie Stampfli das Restaurant gekauft.
Ihr folgten
Elektro Köppel, Familie Weder, Brauerei Gösser und schliesslich 1989 Peter Sieber. Heute ist die «Habsburg» nicht
nur ein bekannter Ort für kulturelle Anlässe, sondern bedingt durch ihre Lage, direkt am Radweg, auch ein wichtiger
Treffpunkt für Radfahrer und Inlineskater. Ideen in Sachen Unterhaltung hatten aber bereits schon frühere «Habsburg»
-Wirte. So stand 1965 in der Gaststube ein Fernsehgerät. Während der Weltmeisterschaft kamen viele Widnauer in
die «Habsburg», um sich die Spiele anzuschauen. Dann habe Zellwegers Franz von jedem
einen Franken eingezogen.
«Vor der Renovation des Jugendstilhauses habe ich zuerst ein wenig Respekt gehabt», sagt Peter Sieber. Einerseits
gehöre die «Habsburg» zu den schützenswerten Objekten. Andererseits wollte und dürfte er bei der Renovation nichts
verändern. So habe er mit einem Labor für Fassadenuntersuchungen und dem Heimatschutz die Art der Renovation
gemeinsam bestimmt. «Zuerst wollte ich einen grauen Verputz», sagt Sieber.
Die «Habsburg» hätte dann wie eine Burg ausgesehen. Der Heimatschutz habe ihn aber überzeugt, dass der bisherige Flaschenputz besser passe und
das Haus so seinen Charme behalten könne. Zwar sei diese Methode um einiges aufwändiger, werden doch in den
frischen Verputz der Fassade mit der Flasche die Muster eingedrückt, doch das Resultat lohne sich. Das Labor hatte
nämlich herausgefunden, dass früher einmal mit falschem Material gearbeitet wurde und die Fassade deshalb jetzt
abblättere. «Die ganze Renovation wird etwa drei Monate dauern», vermutet Sieber. Ausser der Fassade sollen nämlich
auch das Dach und der Garten verschönert werden. Auf jeden Fall bleibe aber das Restaurant auch während der
Umbauphase offen.
Es war an der Zeit, das Jugendstilgebäude mit den aufwendigen Details wie Flaschenputz, Pilaster, Gewänden,
aufwendigen Spengler- und Dachdeckerkonstruktionen zu restaurieren. Als Erstes wurde die ganze Fassade
und der Dachstuhl analysiert und dokumentiert.
Anhand dieser Angaben konnten die Schlüsse gezogen werden,
wie die Restauration durchzuführen ist. Der Fassadenputz musste bis auf das rohe Mauerwerk abgeschlagen
werden. Aus diesem Grund wurden natürlich auch sämtliche Gewände, Gesimse und der aufwendige Flaschenputz
neu aufgebaut. Die speziellen Verputzarbeiten, wie auch die aufwendigen Spenglerarbeiten erforderten ein
überdurchschnittliches handwerklikches können, um dieser Fassadenarchitektur gerecht zu werden. Was
ziemliches Kopfzerbrechen bescherte, war die Wahl des Fassadenfarbkonzeptes. Anhand der Analysen
hatte man festgestellt, dass die Fassade der Habsburg im Laufe der Zeit einmal grasgrün, einmal ewas in
Richtung siena, ähnlich beiger Ton und in jüngster Zeit grautonig gestrichen war. Zusammen mit dem Maler
Lüchinger hatten wir dann ein Graukonzept für die Fassade entwickelt und mit Frau Rohner von der Denkmal-
pflege besprochen.
Kurz vor Beginn der Malerarbeiten wurde das Farbthema nochmals aufgegriffen und auch
mit Frau Rohner diskutiert. Ein bekannter Restaurator, Johann Herovitz, konnte für diese Besprechung
beigezogen werden. In der Diskussion stellte sich die Frage, ob nicht doch ein warmtoniges Kozept für
diese Fassade gewählt werden soll. In diesem Sinne etwickelten wir eine warmtonige Lösung in Richtung
Oxydgelb. Dieses Oxydgelb – Konzept wurde dann auch als Voranstrich direkt auf der Fassade angesetzt.
Die Besichtigung des Voranstriches vor Ort ergab bei allen Beteiligten, Bauherrschaft, Frau Rohner von der
kantonalen Denkmalpflege ein gewisses Unbehagen. Die Habsburg war nicht mehr die Habsburg. Das
Farbkonzept musste nochmals intensiv überdacht werden. Nach weiteren verschiedenen Farbmustern
direkt an der Fassade durften wir gemeinsam feststellen, das der erste Weg, nämlich die Grauösung ,
die richtige Lösung zu sein schien. So wurde dann das erste Konzept, das graufarbige, an der Habsburg
umgesetzt. Als dann das Gerüst abgebaut wurde, konnte man allerseits in freudige Gesichter schauen.
Die Habsburg hatte trotz Fassadenrenovation, den ursprünglichen Charme zurückerhalten. Man konnte
sagen, die Habsburg ist zur Habsburg zurückgekehrt. Wir danken der Bauherrschaft Mägi und Peter Sieber
vom Rest. Habsburg, Frau Rohner von der kant. Dankmalpflege und dem Maler Willi Lüchinger aus
St. Margrethen wie auch allen beteiligten Handwerkern für die konstruktive Zusammenarbeit.
Urs Spirig, Arch. HTL/STV, Hautle & Partner AG, Architekten Widnau
Rund 100 Gäste weihten die neu renovierte „Habsburg“ ein – es war ein Nachmittag im Zeichen
des Jugendstils Widnau. Die „Habsburg“ lud am Samstag zur „Fassaden-Apéro“-Eröffnungsfeier
ein. Seit März läuft die Renovation. Noch ist sie zwar nicht ganz abgeschlossen, das Gerüst ist
aber weg.
Bei Sonnenschein durfte der „Habsburg“-Inhaber Peter Sieber am Samstagnachmittag gegen
hundert Gäste begrüssen. Mit einer feierlichen Rede weihte Architekt Urs Spirig das legendäre
Jugendstil-Wirtshaus am Widnauer Zollamt ein. Zum Baustil passte auch die Bekleidung des
„Habsburg“-Teams: Es trug rot-weisse Bademode, die damals in war. Einen angenehmen Rahmen
bildete die Musik der Dixie-Band „Valreno Jazz Combo“.
Die jungen Besucher hingegen waren vom
Mini-Streichelzoo angetan. Die ganze Fassade wurde bis ans Mauerwerk weggeputzt. Auch das
Dach und der Garten erstrahlen in neuem Glanz. Etwa fünf Monate dauerte die Renovation – wegen
Unklarheiten bezüglich des Verputzes zwei Monate länger als geplant. Nach einigem Hin und Her
entschieden sich der „Habsburg“-Inhaber Peter Sieber und der Architekt Urs Spirig doch für
von den Experten vorgeschlagenen Flaschenputz. Weil mit einer Flasche Muster in den frischen
Verputz der Fassade eingedrückt werden, ist diese Methode ziemlich aufwendig.
„Zuerst
wollten wir einen gelben Anstrich. Wir haben aber gemerkt, dass es einfach nicht passt“,
erklärt Spirig. „Der Flaschenputz ist zwar mit mehr Aufwand verbunden, doch das Resultat
hat sich gelohnt“, ergänzt Sieber nicht ohne Stolz über das Ergebnis. Noch ist die Renovation
nicht ganz abgeschlossen. Es fallen noch Arbeiten in der Lounge und im Garten an. Einige
Arbeiten rund ums Haus sind laut Urs Spirig auch nicht weiter schlimm. Im Gegenteil.
„Die Baustellen sind ein Teil des Konzepts.“
Der aus Balgach stammende Wahl-New-Yorker Fa Ventilato gab in Widnau ein Heimgastspiel.
Eine spannende Mischung aus Jazz-Musik zusammen mit den zeitgenössischen Drum-and-Base-Sounds war zu hören. Für Überraschungen war der Rheintaler Carlo Lorenzi schon immer gut und an Ideen fehlt es ihm wahrlich nicht. Sein Projekt «Jazz für Neugierige», welches er kurzerhand, für einen Jazz-Abend in der «Habsburg» organisierte, zielte denn auch auf all jene, die rein zufällig den Abend im Widnauer In-Lokal verbrachten. Für sie, aber auch für die Stammgäste und jenen, die ausschliesslich wegen des Life-Jazz-Erlebnisses gekommen waren, hatte Carlo Lorenzi mit einer Formation an Jazz-Musikern eine «offene Probe» organisiert.
«Es ist sehr spontan, was heute passiert», meinte der Schlagzeuger und Musiklehrer an der Musikschule Unterrheintal. Zusammen mit Musikern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz spielte er «Classic Smooth Jazz», den die Formation in seiner Vollendung unter anderem am 28. August im JazzPort Friedrichshafen zum Besten gibt, zusammen mit den Produktionen von Fa Ventilato, den Lorenzi ein weiteres Mal auch als special guest für einen Abend im Widnauer «Club» gewinnen konnte.
Ventilatos Spezialitäten sind LAP-Poetries und Grooves, zwar nichts Neues für die Stammgäste der «Habsburg», denn diese wurden bereits des Öfteren mit diesem «New York Sound» versorgt, doch ist es immer wieder ein Erlebnis, wenn Ventilato seine Produktionen auflegt.
Noch am frühen Abend hielten sich die Gäste weitgehend im Freien auf, um dann zu später Stunde immer zahlreicher ins Lokal zu strömen. Dort erwartete das Publikum mit «S_Jazz’n’rOll» eine spannende Mischung bester Jazz-Musik, gespielt von lauter Profis. «S_Jazz’n’rOll» ist ein zukunftsweisendes Projekt aus der lokalen Jazz-Szene, welches versucht, den Jazz auch einem jüngerem Publikum nahe zu bringen. «Es ist ein Pool von Musikern, die sich immer wieder neu zusammenstellen», informierte der Rheintaler Saxophonist Stefan Suntinger, auf dessen Idee das Ganze zurückzuführen ist. Die fünf Musiker Götz Arens, Piano; Roland Christen, Contrabass; Carlo Lorenzi, Drums; Uli Binetsch, Trombone; und Stefan Suntinger unterhielten vor allem mit gefühlvollen Klassikern, die sie gekonnt improvisierten, einige wilde Sequenzen fehlten dennoch nicht und die Solis liessen das Publikum immer wieder begeistert applaudieren.
Normalerweise treibt Fa Ventilato in den USA und in Italien sein Unwesen. 1996 nach New York gezogen, spielte er die ersten Jahre als Schlagzeuger in der Hardrock-Band «Halcion», um dann mit zwei anderen Schweizern die ersten Kontakte zur «nicht-song-strukturierten» elektronischen Musik zu knüpfen. Eine weitere dieser erlesenen Kostproben durften sich die Gäste der «Habsburg» am Montagabend einverleiben. Fa Ventilato, der sein Sommer-Time-out im Rheintal geniesst, rundete die beiden Sets an «Classic Smooth Jazz» mit pfiffigem Elektronik-Pop ab. «Aus Platten, Sounds, Schlagzeug- und Basslinien produziere ich am Computer meine Musik», erklärte er. Eine Auswahl dieser «Abenteuer-Musik für Stubenhocker», der sich Ventilato zusammen mit dem ebenfalls in Amerika lebenden Rocker Frank Heer als Duo «Bingo Palace» verschrieben hat, zeugte von gefühlvollem Elektronik-Sound, der nichts mit hektischen Techno-Beats gemein hatte. Im September reist Ventilato weiter nach Basel und von dort nach Italien zu den «Flora Flamingis», für deren neues Tanztheater er die Musik schrieb. Denn neben den Produktionen für das New Yorker Label «Codek Records», komponiert der Amerika-Schweizer Musik für diverse Kunstschaffende im Bereich Film, Installation und Theater.
Am Samstag, 10. Mai, ab 21 Uhr nimmt Urs C. Eigenmann zusammen mit dem Saxophonisten Ekkehard Sassenhausen eine Live-CD mit dem Jazz-Quintett «off&out» in der «Habsburg» auf.
Der bekannte Jazzer suchte sich – anlässlich des Jubiläums «50 Jahre Tasten drücken» – die «Habsburg» wegen der hervorragenden Akustik für eine Live-CD-Aufnahme aus.
Während rund zwei Stunden werden die Musiker alte und neue Stücke präsentieren.
Eine besondere Atmosphäre ist garantiert, denn während den Aufnahmen dürfen keine Hintergrundgeräusche gemacht werden – ausser natürlich der Applaus des Publikums.
Der Kulturverein lässt in der „Habsburg“ über 24 Stunden eine Jazzband nach der anderen
auftreten Widnau. Der Kulturverein Widnau wagt mit „24 Stunden Jazz“ einen in der Region
neuartigen Anlass. Am 18. und 19. Oktober treten in der „Habsburg“ von Mittag bis Mittag
pausenlos Jazzformationen auf.
Mit „24 Stunden Jazz“ will der Kulturverein Widnau „eine neue Marke lancieren“ informierten
gestern Urs Spirig und „Habsburg“-Wirt Peter Sieber die regionalen Medien. Beide sind
Vorstandsmitglieder des Kulturvereins, der mit einem Budget von 15 000 Franken von Gemeinde
und Ortsgemeinde) „gewissermassen einen öffentlichen Kulturauftrag wahrnimmt“, sagt
Urs Spirig. Der Verein setze dabei auf zweierlei; Tradition und Aktualität. Bis jetzt waren das
der Musikertreff, das Künstler-Symposium, Auftritte der jeweiligen Gewinner des „Salzburger
Stiers“ und jährlich eine Kunstausstellung mit einem Bezug zu Widnau.
Mit „24 Stunden Jazz“ will der Kulturverein „eine neue Marke lancieren, ein neues Produkt,
dass dann jährlich stattfinden kann, ausbaufähig ist und wie unsere anderen Marken zu einem
festen Bestandteil im kulturellen Leben des Dorfes werden soll“, sagt Urs Spirig. Die „Habsburg“
sei gewählt worden, weil sie sich schon bisher unter anderem mit Jazzkonzerten profiliert habe
und wegen des besonderen Ambiente, das für Jazzkonzerte unabdingbar ist.
„22 Jazzbands haben auf Ausschreibungen in Fachblättern ihr Interesse angemeldet. Vom hoch-
karätigen Trio bis zu Brass-Formationen und Bigbands“ freut sich Peter Sieber. Engagieren werde
man letztlich etwa ein Dutzend Bands, die dann von Mittag bis anderntags am Mittag jeweils einen
Auftritt von anderthalb Stunden bestreiten werden. In den Nachmittags- und Frühschoppenstunden
werden eher Dixiebands und andere mit ge-hörfälligerem Jazz auftreten, spät in der Nacht und gegen
die Morgenstunden eher typische Klubformationen.
„Dann werden die Spezialitäten zu hören sein,
und es wird hoffentlich eine Stimmung herrschen wie in den besten New Yorker Clubs“, freut sich
Urs Spirig.
Er wie Peter Sieber sind überzeugt: Immer mehr und insbesondere Junge sind des
musikalischen Einheitsbreis aus Radios und zum Teil auf den Konzertbühnen überdrüssig. Sie
wollen wieder Instrumente hören, Melodien und Stimmen – und das möglichst live.
Ihre
Beobachtungen am letzten Open Air in St.Gallen hätten dies bestätigt. „Viele kleine Acts
auf den Nebenbühnen liefen punkto Stim- mung den Hauptacts auf der grossen Bühne den
Rang ab.“ Urs Spirig zieht den Bogen weiter: „Die Menschen suchen
wieder die Wur- zeln, das Klare und Eindeutige, das eher Warme und Erdige, in der Musik,
in der Mode, aber auch etwa bei Möbeln oder im Freizeitverhalten.“
«Jazz lebt neu auf.»
Aus dieser Überzeugung möchte der Kulturverein Widnau die Jazz-Szene ins Rheintal bringen. «24 Stunden
Jazz» heisst das Jazz-Event, welches am 19. Oktober in der «Habsburg», Widnau, über die Bühne geht.
Der Kulturverein Widnau ist ein im Rheintal aktiver Verein mit über 300 Mitgliedern.
Das Ziel des Vereins ist, gesellschaftlich-kulturelle
Anlässe zu organisieren, Kulturförderung zu leisten und in Widnau und der Region ein Forum für Kreativität zu schaffen. «In regelmässigen
Abständen führen wir Grossanlässe wie Musikertreffs und Künstler-Symposien durch, organisieren Ausstellungen mit bildenden Künstlern,
sowie Kleinanlässe verschiedenster Art, wie klassische und jazzige Konzerte, Kabaretts und Anlässe für die Jugend», erklärt Urs Spirig,
Vorstandsmitglied des Kulturvereins.
Bereits zum vierten Mal konnte der Kulturverein dieses Jahr den Gewinner des «Salzburger Stiers»
verpflichten. Ferruccio Cainero wird am Freitag, 5. September, im Kino-Theater Madlen in Heerbrugg auftreten. Eine wichtige Aufgabe des
Kulturvereins sei aber auch die Pflege der Widnauer Tradition. Eine Porträtserie von Widnauer Personen sowie Video-Interviews mit
bekannten Widnauer Persönlichkeiten sind nur einige Beispiele dafür.
«Als der Kulturverein am letztjährigen Moschti-Fäascht erstmals
zu einem Sippentreffen der 14 alten Widnauer Bürgergeschlechter lud, weckte er das Interesse zahlreicher Bürgerinnen und Bürger.
Das grosse Echo hat uns dazu veranlasst, eine Liste mit alten Bürgergeschlechtern, deren Vulgonamen und Geschichten
zusammenzutragen und auf unserer Homepage zu publizieren», erläutert Urs Spirig.
Auch bei der Auswahl der Musikveranstaltungen legt der Kulturverein einen grossen Wert auf Qualität. Urs Spirig ist überzeugt, dass
der Jazz zurzeit wieder neu auflebt. Aus diesem Grund möchte der Kulturverein für Jazz ein Podium schaffen. Weil dieser spezielle Anlass
ein besonderes Ambiente braucht, hat sich der Vorstand entschieden, den «24 Stunden Jazz» im Restaurant Habsburg in Widnau
durchzuführen.
«Mit einem einzelnen, guten Jazzkonzert kann fast keine Aufmerksamkeit mehr errungen werden», weiss Vorstandsmitglied und
Musikkenner Peter Sieber. Dies obwohl zurzeit dem Jazz schon deutlich mehr Beachtung geschenkt wird als in früheren Jahren.
«Vielleicht ist es ein Versuch, aus dem Einklangs-Gedudel zu entrinnen», spekuliert Peter Sieber. Der Kulturverein Widnau wolle
auf jeden Fall mit dem Event «24 Stunden Jazz» die Jazz-Szene unterstützen. Für Musiker sei es gleichzeitig eine gute Plattform,
um Informationen und Gedanken auszutauschen. «Wir wollen den Jazz in den Mittelpunkt stellen, Auftrittsmöglichkeiten in
Klubatmosphäre bieten und so diesen Musikstil auch einem breiteren Publikum zugänglich machen», so Sieber.
Der Kulturverein rechnet mit 300 bis 700 Besuchern. «Bei grossem Interesse könnte der ”24 Stunden Jazz“ in kommenden Jahrenfestivalmässig wiederholt werden», betont Sieber. In Jazz-Kreisen sei der Anlass auf jeden Fall bereits jetzt sehr gut angekommen.
«Wir haben bis heute 22 Anmeldungen aus der ganzen Schweiz, aus Vorarlberg und dem Rheintal.» Verschiedene Formationen, vomTrio bis Bigband, wollen in Widnau auftreten. «Insgesamt werden maximal zehn bis zwölf Formationen, je eineinhalb Stunden, spielen»,
erklärt Sieber. Eine Kommission des Kulturvereins werde die Bands nach Qualität und Stilrichtung auswählen. Das Publikum bekommt
dabei die ganze Bandbreite, von Dixie-Band über Standart, Klassik bis offenem Jazz, zu hören. Mit einem Wort: «Jazz mit echtem
Festival-Charakter.»
Der Kulturverein ist überzeugt, mit dieser Art von Musik nicht nur die Jazz-Musikszene begeistern zu können.
«Wir möchte auch das Ausgehpublikum erreichen», erklärt Sieber. Für die neun Vorstandsmitglieder des Kulturvereins wird der
19. Oktober auf jeden Fall ein langes Wochenende. Sie stehen nämlich ab Samstag von 12 Uhr, bis Sonntag um 12 Uhr, 24 Stunden
voll im Einsatz.
24 Stunden lang Jazz ist am 18./19. Oktober in der „Habsburg“ angesagt. Der organisierende Kultur- verein konnte auch die Jazzformation „Sans Depot“ verpflichten, bei der ein Widnauer, ein Altstätter und ein Wolfhäldler mitspielen.
„Sans Depot“ sind nicht etwa Einwegflaschen aus Frankreich, sondern fünf motivierte Jazz-Musiker, drei davon aus unserer Region: Der Wolfhäldler Andy Huber am Bass, der Widnauer Johannes Eberhard an der Gitarre und der Altstätter Mario Söldi am Schlagzeug. Unterstützt werden die drei von den ursprünglichen Gründungsmit- gliedern, dem Saxofonisten Wal- ter Bänziger aus Bischofszell und dem Keyboarder Gregor Lehner aus Rorschach.
Der Sound des Quintetts ist äusserst abwechslungsreich, weil er eine breitgefächerte Stil -palette in sich vereint. „Wir spie- len eine Mixtur aus Jazz und Fusion, angereichert mit Blues-, Latin-, Swing- und Funk-Elementen“, umschreibt Mario Söl- di die Musik von „Sans Depot“. Um es auf den Punkt zu bringen – ihr Jazz ist groovig, erdig, frech und würzig.
Dass sich mit „24 Stunden Jazz“ eine Plattform für Freun-de dieser Stilrichtung bietet, schätzt Söldi sehr. „Es ist Tatsache, dass Jazz nicht die Musik fürs breite Publikum ist. Deshalb ist es auch schwierig, passende Auftrittsmöglichkeiten zu finden – meistens spielt man in Clubs.“ Deshalb habe er die Chance beim Schopf gepackt, und „Sans Depot“ umgehend für einen Auftritt angemeldet.
Mario Söldi freut sich auf den Anlass, denn er ist überzeugt, dass sich dort die Möglichkeit bieten wird, sich mit Fans, Interessierten und mit Musikern der Jazzszene auszutauschen. „Ich hoffe schon, dass sich die anderen Bands unseren Sound anhören, und bin auch gespannt, was sie davon halten.“ Ausserdem glaube er, dass sich sich diese Veranstaltung auch dazu eigne, sich von anderen Formationen oder Gruppen inspirieren zu lassen, meint der Schlagzeuger. „Hoffentlich wird ‹24 Stunden Jazz› ein Erfolg, dann könnte man das jedes Jahr wiederholen“, gibt sich Söldi bereits zuversichtlich.
Doch erst mal wird „Sans Depot“ alles geben, um dem „Habsburg“-Publikum mächtig einzuheizen. „Wir werden den Groove cool servieren“, sagen die Mitglieder, und weisen in diesem Zug auch darauf hin, dass das „Sans“ in ihrem Bandnamen die Philosophie der Musik und Musiker treffend umschreibe: „Nicht ohne Grenzen, aber auch nicht eingrenzend.“ Sie werden mit Eigenkompositionen und mit Coverversionen überraschen, bei denen sie sich von Künstlern wie John Scofield, Nils Landgreen, Herbie Hancock, Miles Davis, Eddie Harris, usw. inspirieren lassen.
„Sans Depot“ werden am Samstag, 18. Oktober, voraussichtlich um 17.15 Uhr, auf- treten. Vermutlich wird es noch leichte Änderungen im Programms geben, denn zwei Bands mussten wegen Terminkollisi-onen wieder absagen. Ein Bericht mit detailliertem Programm wird jedoch in den kommenden Tagen im „Rheintaler“ publiziert.
Das Experiment «24-Stunden-Jazz» ist geglückt: Veranstalter und Gäste waren zufrieden
Widnau. Zeitweise war die Habsburg gestossen voll. Während 24 Stunden gaben 14 verschiedene Bands in Sachen Jazz den Ton an. Die Idee kam vom Kulturverein Widnau und fand grossen Anklang.
Pünktlich um 12 Uhr am Samstagmittag gab Peter Sieber vom Kulturverein Widnau den Startschuss für eine lange Nacht. 24 Stunden Jazz standen auf dem Programm. In seiner kurzen Begrüssungsrede erläuterte er den Sinn dieses Anlasses: «Vor allem wollen wir den Jazz in den Mittelpunkt stellen, wir möchten den Musikern eine Möglichkeit geben, sich gegenseitig auszutauschen, und wir wollen ihnen eine Plattform für Auftritte schaffen.»
Urs Spirig, ebenfalls vom Kulturverein, führte den Gedanken über den «Jazz im Mittelpunkt» in einem Interview noch weiter aus: «Wir leben in einer Zeit, in der der Trend «zurück zum Einfachen» wieder dominiert. Vermehrt geht man zurück zu urchigem Essen, zu erdigen Farben; der Jazz ist ebenfalls urchig und echt. Wir wollen den Jazz dem jungen Publikum wieder näher bringen. Zeigen, dass es auch gute Musik mit weniger Strom geben kann.»
Über 30 Bands hätten sich auf das Ausschreiben hin gemeldet, erzählt Urs Spirig. Der Kulturverein Widnau hat aus diesen Bewerbungen 14 Bands ausgewählt, welche nacheinander das 24-stündige Programm bestrit- ten. «Diese Bands haben total harmoniert», sagt Peter Sieber am Sonntagmorgen und weiter: «Jede hat genau zur passenden Zeit gespielt. Überhaupt hatten wir sehr viel Glück mit den Musikern. Das ganze Experiment ist gelungen, und wir sind alle total happy.»
Alles im allem klappte das Programm reibungslos. Eine kleine Panne gab es einzig am Samstagabend. Um 19 Uhr hätte das Barbara Balzan Quartet seinen Auftritt gehabt. Leider gab es aber mit dieser Band ein Terminmissverständnis und so galt es für den Kulturverein ein Loch von über einer Stunde zu stopfen.
Zuerst behalfen sich die Verantwortlichen damit, dass sie die folgende Band im Programm vor- ziehen konnten. Im Anschluss folgte eine für die Jazz-Scene nicht ganz unübliche Jam-Session, dass heisst, es spielte eine spontan zusammengewürfelte Band aus den Musikern vor Ort.
Die Verantwortlichen kamen auf Mario Söldi zu, der bereits am Nachmittag mit seiner Band Sans Depot gespielt hatte. Er seinerseits konnte Manuela Olown-Oesch, die gemeinsam mit ihm in einer Funkband spielt, für diese Interpretation gewinnen. Sie war eigentlich nur als Zuhöre- rin in die «Habsburg» gekommen. Unterstützung bekamen sie von Musikern aus «The Criminal Motherfunkers» und weiteren Sängern. Schliesslich halfen acht Musiker und Musikerinnen den Veranstaltern aus der Patsche.
Der Habsburg hat es die Kunst angetan: Alle paar Monate stellt deshalb künftig ein Künstler seine Werke im Lokal aus.
Der Balgacher Jürg Jenny macht den Anfang.
Die Vernissage – Gäste stehen um die aus Holz geschnitzten Frauenkörper. Frauenkörper, nackte, ohne Kopf und ohne Arme. Gäste und Kunstwerke mischen sich. Ganz natürlich. Fast weiss man nicht, wer zuerst da war. Fast scheint es, als seien die hölzernen Frauen auch der Einladung Jürg Jennys gefolgt.
Auf der Wiese neben dem Zollamt stehen die Kühe, Jürg Jennys zweite Spezialität. Weisse, weiss – schwarze, braun – weisse, braune. Liegende, muhend, fressend, stehend. Aufs Einfachste reduziert. Wie die Frauenkörper.
“ Mir gefällt die Matterhorn – Kuh am besten “ sagt ein Vernissage Gast Erich Köppel aus Widnau und deutet auf ein braunes, liegendes Tier, dessen Euter die Hinterbeine auseinander drückt – und so die Bergform entstehen lässt.
Künstler Jürg Jenny feiert dieses Jahr seinen 60. Geburtstag. “ Erst wollte ich bei mir zu Hause eine Ausstellung veranstalten“, sagt er, “ dann kam diese Anfrage “ . Als regelmässiger Gast habe ich sofort zugesagt. Die künstlerische Leitung des Projekts hat der Widnauer Künstler Peter Federer inne.
“ Er ist auch Initiant “ sagt der Habsburg Besitzer Peter Sieber und ergänzt, “ unser Platz ruft wirklich nach einer solchen Nutzung, “
Am Donnerstagabend war in der “ Habsburg“ etwas Besonderes los.
Das zeigten schon die parkierten Autos, welche sich bis zum Kreisel hinunter erstreckten. Im Garten erwartungsvolle junge Leute, auf der Grossleinwand eine Tanz – und Frisurenshow. Eine schwarz verhängte Bühne versprach einiges: Die Teams von Coiffeur Strauss und Sergio im Rheinpark und Strauss im Rhydorf hatten ihre Kunden zum Modeapéro eingeladen. 600 Einladungen hatte man verschickt, und fast alle waren gekommen.
Die Transvestiten Sodom und Gomorra führten durchs Programm und unterbrachen das Demo – Frisieren durch einmalige Showeinlagen. Die Haarkünstlerinnen und – künstler aus dem Strauss Imperium zeigten, was im Winter auf den Köpfen abgeht. Neue Schnitte, gewagte Farben und tolles Styling verhelfen zu einem coolen Auftritt. Haarverlängerungen und – verdichtungen in der eigenen oder einer Kontrastfarbe – bei Coiffeur Strauss ist alles möglich.
Sergio zeigte die neuesten Varianten der Herrenfrisuren. Der Dandy – Look aus den Siebzigern, längere Stirnhaare oder fransige Seitenpartien sind im Kommen. Zu speziellen Anlässen gehört eine gekonnte Aufsteckfrisur; auch dafür ist man bei Strauss in den richtigen Händen.
Die Kommission für Kunst und Kultur der Arbeitsgemeinschaft Rheintal Werdenberg verleiht jedes Jahr einen Anerkennungspreis für Kulturschaffende aus der Region. In der Sparte Jazz wurde gestern der Percussionist Georg Mikirozis und der Posaunist Egon Rietmann geehrt.
Seit 1978 werden alljährlich herausragende Persönlichkeiten in verschiedenen Kultur – Sparten von der Arbeitsgemeinschaft ausgezeichnet. Für den Anerkennungspreis in Frage kommt, wer sich im Rheintal in Kunst und Kultur einen Namen gemacht hat. Voraussetzung ist Eigenständigkeit, Qualität, Durchhaltevermögen.
Jedes Jahr werden Exponenten einer anderen Richtung gewählt; Personen die sich in Literatur, bildender Kunst, Fofografie, Film, Musik oder auch als Kulturveranstalter seit längerem betätigen. Letztes Jahr war mit vier Preisträgern der verschiedensten Stilrichtungen auch schon die Sparte Musik an der Reihe. Auf die Frage, warum heuer Jazz gewählt wurde, meint Claire Vinzenz, dass in diesem Bereich im Moment viel los sei im Rheintal.
In ihrer Begrüssung erwähnte sie auch die Verdienste von Peter Sieber. Nicht von Ungefähr wurde seine Habsburg als Ort für die Ehrung der beiden Musiker gewählt.
Das Lokal ist der Szenetreff für Jazzer weitherum; hier hat Georg Mikirozis oft bis in die frühen Morgenstunden mit Gleichgesinnten gespielt. Mit von der Partie war auch meist der Drummer Carlo Lorzenzi, ein weiteres Jazz – Urgestein aus dem Rheintal.
Dieser bekannte Musiker, selbst vor einigen Jahren Preisträger, würdigte die Verdienste des Komponisten und Jazz – Percussionisten Mikirozis aus Rebstein. Auch er nannte die Habsburg als Tatort für Jazz im Rheintal.
Mikirozis. Baujahr 69, kam 1988 erstmals in Kontakt mit den südamerikanischen Trommeln, begann Bongo und Konga zu spielen. Der gelernte Mechaniker arbeitete bis Ende der 90er Jahre in seinem Beruf, auch wenn ihm die Musik viel wichtiger war. Er spielte Salsa, Rumba, Flamenco, gründete die Salsaband Afincando. Schliesslich wagte er den Schritt zum Profimusiker. 1998 erhielt er ein Engagement in der Late Night Show von Dieter Moor, ging später mit Emel auf Tournee.
Mit Enrico Lorenzi gründete Mikirozis “ Absolute Rythme „, eine Verbindung von Musik und Stepptanz. Die Formation hatte bereits Auftritte in Benissimo und am Jazzfestival in Montreux.
Zahlreiche Gäste waren am Mittwochabend in die Habsburg gekommen, um die Ehrung des Rebsteiners Georg Mikirozis und des Buchsers Egon Rietmann zu erleben. An den Festakt schloss sich natürlich eine Jamsession, in welcher man die beiden Vollblutmusiker live erleben konnte.
“ Kamafra “ gastiert heute im Restaurant Habsburg in Widnau
Weil bei “ Kamafra “ ein Konzert ausgefallen ist, kommen heute um 21 Uhr Musikliebhaber aus dem Rheintal zum Genuss eines hochkarätigen Konzerts. Mitreissender Latin – Jazz – fünf Musiker aus vier Nationen und drei Kontinenten entfachen brodelnde Live – Atmosphäre.
Mit Spielwitz und überschäumender Energie auf höchstem Niveau präsentiert “ Kamafra “ Eigenkompositionen und Latin – Jazz – Klassiker. Nachdem sich die drei Musiker Klaus Müller, Franco Petrocca und Markus Schmidt in verschiedenen Besetzungen kennen gelernt haben, beschlossen sie im Jahr 1997 ein eigenes Projekt mit Schwerpunkt Latin – Jazz zu gründen.
Unter dem Namen “ Kamafra “ folgen dann erste Konzerte in Deutschland und in der Schweiz. Den musikalischen Rahmen bilden Eigenkompositionen von Klaus Müller und Franco Petrocca sowie eigene Versionen und Arrangements verschiedener Latin – Jazz – Standards. Seit 1998 ist Edmundo Carneiro, der in Paris lebende Percussionist unter anderem von Tania Maria, festes Bandmitglied und trägt mit seinem Spielwitz und seiner überschäumenden Energie massgeblich zum Charakter von “ Kamafra “ bei.
Klaus Müller zog im Jahr 2000 nach New York, etablierte sich dort als Pianist und begann wenig später seine Lehrtätigkeit an der New School in Manhattan. Seit zwei Jahren komplettier der in New York lebende israelische Saxophonist Ofer Asaf die Gruppe und erweitert durch seinen musikalischen Background das Klangspektrum auf eine für Latin – Jazz ungewöhnliche und dadurch sehr interessante Art und Weise.
Die Tatsache, dass “ Kamafra “ nun schon seit mehreren Jahren trotz Wohnsitze der Musiker in New York, Paris und Stuttgart regelmässige Konzertphasen bestreitet, kann nur Beweis für die grosse musikalische Affinität der Bandmitglieder sein. Somit treffen fünf Musiker aus Brasilien, Israel, Deutschland und Italien aufeinander, alle weltgereist und mit verschiedenen musikalischen Einflüssen ausgestattet. Jedes Konzert der Band ist ein Erlebnis, bei dem sich die Musiker ausdrucksstark und voller Temperament dem Publikum stellen.
Rheintaler Zeitung 6.05.2004
Zu hören ist ein Konzert von einer jungen, eigenwilligen Frau, welche mit der Gitarre auf dem Rücken loszog, um ihre Lieder in den Gassen verschiedener Städte zu singen.
Der Erfolg war beeindruckend – sie erregte die Aufmerksamkeit der Menschen quer durch alle Schichten. Jetzt ist sie auf der “ Habsburg “ Bühne zu bestaunen.
Hinter dem Namen BBFrances steckt eine junge Frau, die bereits während ihrer ganzen Kindheit eigene Wege suchte. Meinungen und Aktivitäten anderer Menschen lösten in ihr immer wieder neue Gefühle aus, die sie berühren und veranlassen, in der Tiefe nach Verständnis zu suchen. In den Texten gab sie dieser Sensibilität einen Ausdruck.
Doch das reicht nicht aus, denn das Bedürfnis nach Begegnungen und Harmonie mit der Umwelt wurde mit Buchstaben auf einem Zettel nicht gestillt. Bald entdeckte sie die wunderbare Fähigkeit des Liederschreibens. Es folgte eine Phase, in der die Songs nur so aus ihr heraus sprudelten. Sie brannte darauf, zu zeigen, was sie geschaffen hatte.
So entschloss sie sich für den freisten Weg und zog mit der Gitarre auf dem Rücken los, um ihr eigens Liederrepertoire in den Gassen verschiedener Städte erklingen zu lassen. Die Menschen blieben stehen und hörten zu oder kamen von umliegenden Büros und bedankten sich für die schöne Musik mit einer Tasse Kaffee oder luden sie auf ein Mittagessen ein. Ihre unverbrauchte, natürliche Art veranlasste sogar den Polizisten von einer Busse wegen lizenzloser Darbietung abzusehen.
Diese reiche Erfahrung veranlasste den Teenager, sich einen Künstlernamen zu suchen und den Weg als Sing/ Songwriterin weiter zu beschreiten. So wurde aus Franziska Barbara Berger BBFrances.
Schon an ihrem zweiten Konzert überhaupt, bekam sie von einer weltweit renommierten Plattenfirma ein Angebot der Zusammenarbeit. Ein Jahr sollte diese dauern. Mit neuen Erfahrungen im Studio und Einblicken in Musikbusiness, verfolgt BBFrances ihre Träume und Visionen und ist fest entschlossen, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen.
Rheintaler Zeitung , 27. 05. 2004
Am 01.08.2004 wurde Kuspis “ Mühle des Gesetzes “ aus Anlass des Nationalfeiertages abgebrannt.
Das Abbrennen von Kuspis Feuerskulptur “ Mühle des Gesetzes “ verfolgte gestern ein grosses Publikum.
Seit zwei Wochen stand das auffallende Werk auf der Habsburgwiese; viele haben es gesehen. Der einheimische Künstler Kuspi ( Kurt Spirig ) will mit diesem Werk – ein sich drehendes Schweizer Kreuz auf einem Haufen aus 500 Paletten – auch zum Nachdenken anregen. Das Palettengerüst stellt eine Fassade dar. “ Dahinter ist nichts „. Kuspi will mit dem Abbrennen dieses Haufens darstellen, dass Grenzen gesprengt werden sollen.
“ Alle Menschen sollten gleich behandelt werden “ wünscht sich Kuspi. Die Balken des Schweizer Kreuzes der “ Mühle des Gesetzes “ drehten sich im Wind. Eine stete Veränderung also. Verändern kann auch vergehen heissen. Mit dem Abbrennen der ganzen Skulptur wollte Kuspi die Vergänglichkeit zum Ausdruck bringen.
Dieser Vergänglichkeit sollten sich die Menschen bewusst werden. “ Alles ist ein Kreislauf, ein Kommen und Gehen. “ Dieses Werk ist nun seit gestern Abend Vergangenheit. Aber es bietet Platz für Neues. In einer halben Stunde war davon nichts mehr übrig.
Hunderte verfolgten das lichterlohe Spektakel vor der “ Habsburg „. Kuspi sei nun wieder offen für neue Ideen sagte er gestern Abend.
Am Samstag, 18. September, ist in der Habsburg der neue Snowboard – Film von Patrick Armbrüster und Justin Hostynek als Ostschweizer Premiere zu sehen. Den beiden Filmern, wohlbekannt in der Snowboarder – Szene, ist es wieder gelungen, einen actiongeladenen Film zu produzieren.
Das Überspringen des Chad’s Gap in Utah ist nur eins von vielen Highlights – Romain de Marchi ( Schweiz ) und Travis Rice ( USA ) sprangen dabei bis zu 65 Metern weit – dies sind bis anhin ( wahrscheinlich ) die weitesten Sprünge beim Snowboarden.
Auf jeden Fall, könnte man sich beim Film schon ein wenig Lust auf den Winter holen und anschliessend steht auch eine Art “ Surf “ auf dem Programm: Der 60ties – Instrumental – Surf – Sound steht im Vordergrund, doch “ The Bahareebas “ lieben es, diese Muster hin und wieder mit dreckigen Garage – Riffs zu brechen. Ihre Vorliebe für die einfache, ehrliche und harte Gitarrenmusik wollen sie bewusst nicht verstecken.
Heraus kommt eine spannende und unterhaltsame Mischung aus Surf’n Garage, die für dramatische Instrumentals genauso Platz lässt wie für wilden Pogotanz. “ The Bahareebas “ zählen sich zu einer der ganz wenigen Surfbands der Schweiz ( oder sollten sie gar die einzige sein ? ).
Ursprünglich als Trio ( Gitarre, Bass, Schlagzeug ) formiert, stellten sie zu den Aufnahmen der ersten Demo – CD 2003 fest, welchen zusätzlichen Drive eine zweite Gitarre dem Gesamtsound geben kann – und sind jetzt zu viert. “ The Bahareebas “ wollen die Zuhörerinnen und Zuhörer mit ihrer Musik auf Wellen dahintragen, leicht und luftig oder auch wild wirbelnd. Wie der Ritt auf einem Surfboard eben.
Travis Rice, Nicolas Müller, Romain DeMarchi, Gigi Rüf, Wolle Nywelt, Jonaven Moore, Trevor Andrew, David Melancon, Nicolas Droz, Stefan Gimpl, Alex Pauporte, Yannick Amevet, Steve Gruber, Matt Beardmore, Ingemar Backman und Kier Dillon.
phil the thrill auf der Rhythm – und Leadgitarre, flat mat, Schlagzeug und Gesang, g.g. auf den Instrumenten Lead – und Rhythmusgitarre und Gesang, ben backslash, Bass und Gesang.
Am Sonntag, 24. Oktober, ab 10 Uhr, findet im Restaurant Habsburg in Widnau ein Frühstücks – Sonntag – Matinée mit der “ Cobana Big Band “ statt.
Wieder einmal ist die “ Cobana Big Band “ in der “ Habsburg “ auf Konzertbesuch, diesmal spielt die Gruppe von 20 Musikerinnen und Musikern zur Sontags – Matinée. Das Repertoire umfasst Nummern, die vom bekannten Glenn Miller Sound über Evergreens, mitreissende lateinamerikanische Rhythmen bis hin zum modernen Rock und Pop reichen.
Durch diese einmalige Vielfalt an Stilrichtungen wird auch ihr Anlass zum unvergesslichen Musikerlebnis. Als besondere Attraktion präsentiert die Band die charmante Sängerin Astrid Ziegler, die mit ihrer einzigartigen Stimme den Big – Band – Sound abwechslungsreich ergänzt.
Vielfalt und Abwechslung ist also garantiert und das Frühstück kann natürlich auch bestellt werden.
Rheintaler Zeitung, 21.10.2004
Der Färöer Högni Lisberg tourt durch die Schweiz – rechtzeitig zum Fussball – Länderspiel – in der Habsburg Widnau am 5. September in der Habsburg Widnau
Das Leben ist härter als ein Rocksong. Erst recht das Leben auf den Färöern, jenseits von nirgendwo. Von dorther reist kommende Woche ein junger Rocksänger in die Schweiz: Högni Lisberg, 22. Es ist das erste Mal überhaupt, dass ein färöischer Musiker hier zu Lande überhaupt auftritt, und dies erst noch am 4. September, wenn im Basler St.- Jakob – Park dass Fussball – WM – Qualifikationsspiel zwischen der Schweiz und den Färöern ausgetragen wird.
Högni Lisberg ist kein Kind des Zapping – Zeitalters mit seinen ultrakurzen Aufmerksamkeitsspannen. Sein Album “ Most beautiful things “ ist ein schwermütiges Epos und nimmt sich alle Zeit der Welt. Weiche Songstrukturen fluten besinnlich im Strom amerikanischer Singer/ Songwriter – Tradition. Ohne hörbare Anstrengung dringt Högni ins Zentrum seiner Songs vor und verweilt dort beinahe bewegungslos. Nur von einer akustischen Gitarre und einem sanften Offbeat begleitet, aber mit einer Stimmer, für die er viel zu jung scheint, besingt Högni, der schon am dänischen Roskilde – Festival, dem grössten Openair Europas auftrat, Alltagsgeschichten über das Leben.
“ Und das Leben ist nicht immer glücklich “ sagt er. Sein Blick schweift in die leere Ferne. Die Färöer ( Schafinseln ) sind eine gottvergessene Einöde, zwischen Schottland und Island gelegen, aussenpolitisch von Dänemark vertreten, mit einer inneren Autonomie. Etwas Gras, Nieselregen, Nebelschwaden. Die Sommer sind kurz, die Winter lang, mit sehr harten Stürmen.
Knapp 47’000 Einwohner leben auf den 18 gebirgigen Inseln, mit ihnen fast doppelt so viele Schafe und unzählige Seevögel.
Das hiesige Konzert verdankt er einem Schweizer Touristen
Die Stille ist beklemmend. Nur selten wird sie unterbrochen vom einsamen Ruf des Austernfischers draussen auf See. Die Zeit der Traurigkeit scheint hier stehen geblieben zu sein. Ein Paradies für Melancholiker. Und als Heimat etwas anspruchsvoll. “ Du kannst dich hier schon isoliert fühlen“, sagt Högni. “ Die Enge und die Gottverlassenheit gehen dir auf die Nerven, auf der Strasse triffst du immer dieselben Leute.“
Rund 25 Prozent der färöischen Bevölkerung arbeitet in der Fischerei. Auch Högni hat damit Geld verdient. In einer Fischverarbeitungsfabrik hängte er Fische an den Kiemen auf Fleischerhaken. Bis zu 14 Stunden täglich. Vor kurzem ist er aber mit seiner Freundin nach Kopenhagen gezogen. Was er auf seiner Festlandbasis machen wird, weiss er nicht genau: “ Vielleicht lerne ich Möbelschreiner, vielleicht bleibe ich Musiker, vielleicht mache ich beides.“
Die Konzerte in der Schweiz bedeuten für Högni Lisberg erst mal einen Karrieresprung. Zu verdanken hat er diese Auftritte einem Schweizer Touristen, der vor zwei Jahren die Färöer besuchte und in einem kleinen Plattenladen in der Hauptstadt Torshavn auf eine grosse Auswahl einheimischer Musikproduktionen des Tutl – Labels stiess. Ein paar dieser CD ‚s brachte der 51-jährige Informatiker Felix van den Berg seinem Freund Roger Rey mit, dem Inhaber des Plattenladens Ton-Art. Heute ist der St. Galler Plattenladen der offizielle Vertrieb von Tutl in der Schweiz.
Es wäre nicht das erste Mal, dass eine kleine Popszene aus dem hohen Norden in Europa grosse Beachtung findet. Island hat es mit seinem Zugpferd Björk, dem bald Bands wie Gus Gus folgten, in den Neunzigerjahren vorgemacht. Seit einigen Jahren erlebt auch die norwegische Popszene einen Boom, der mit Röyksopp und Ane Brun bis in unsere Breitengrade hörbar ist.
Dank der Guerilla Taktik wächst das 1977 gegründete Tutl – Label von Jahr zu Jahr. 2003 produzierte es rund 50 000 CD’s, fast doppelt so viele wie im Jahr 2002. Der Tutl – Backkatalog umfasst heute mehr als 200 Titel, von Folk über Rock und Jazz bis hin zum Country, Punk, Metal und Schlager. “ Wir haben die Möglichkeiten, um mit den Majors marketingmässig mitzuhalten“, sagt Kristian Blak, Gründer und Geschäftsführer des Tutl – Labels, “ dennoch sind wir heute in Skandinavien sehr gut positioniert.“
Bei der Finanzierung ihrer Tourneen unterstützen sich die Tutl – Musiker gegenseitig. “ Unser Label ist von und für Musiker“, sagt Blak. “ Ideologische Nahkämpfe und Missgunst kennen wir nicht. “ Dass dies nicht nur Floskeln sind, beweist die Tatsache, dass Tutl für die Schweiz – Tournee von Höngi die Defizit – Garantie übernommen hat.